Tipp des Monats Oktober 2022

Als ich das Buch in der Hand hielt und sah um was es geht war ich sehr gespannt und musste es einfach lesen:

Terroranschläge sind (Gott sei Dank) immer so weit weg, dabei sind sie brandaktuell, passieren immer wieder und doch ist es als Außenstehender nicht nachvollziehbar was Opfer in diesen Situationen durchmachen müssen.

Das Buch ist für mich ein absolutes Highlight, aber auch mit Vorsicht zu genießen. Es geht unter die Haut, es ist intensiv und ich musste es immer wieder weglegen, weil ich einfach zu viel gefühlt habe.

„Nichts wird wie vorher sein“ erzählt von einem Terroranschlag, einen Amoklauf auf einem Festival, in dem man quasi live dabei ist. Es liest sich wie ein Tagebuch, geschrieben von 5 überlebenden Teilnehmern des Festivals. Sie schildern, im ständigen Wechsel, was passiert ist und was sie gefühlt haben, ihre brutale Hilflosigkeit, der Schock, das Mitansehen von sterbenden Freunden oder gar Familienmitgliedern. Die Hoffnung auf Rettung, der Versuch seine Familie zu finden. Dabei treffen sie mal aufeinander und mal sind sie alleine. Dabei geht es weniger um das Warum? sondern um das Erlebte an sich. Stunden, die sich wie Tage anfühlen, Verzweiflungstaten, Zusammenhalt und Angst, aber auch Trauer.

Der Titel passt perfekt und das Ende zeigt, dass man auch als Überlebender sein Leben lang mit diesen Erinnerungen umzugehen lernen muss.

Am Ende des Buch musste ich das Gelesen erstmal sacken lassen. Es war schockierend, traurig und ich fühlte mich ebenso machtlos wie die Charaktere im Buch. Es weckt wahnsinnig viele Gefühle während des Lesens. 

Empfohlen von unserer Leserin L.Führ