Tipp des Monats Mai 2025

„In einem Zug“ ist ein Werk, das die ganz besonderen Momente und Eindrücke einfängt, die wir in einem Zug erleben – sei es der flimmernde Blick aus dem Fenster, die wechselnden Landschaften oder die zufälligen Begegnungen mit anderen Reisenden. Jeder, der schon einmal eine längere Zugfahrt hinter sich gebracht hat, kennt diese Momente nur zu gut: das beruhigende Rattern der Gleise, das sanfte Schaukeln des Waggons, die Gedanken, die während der Fahrt umherschweifen.

Daniel Glattauer gelingt mit seinem Roman „In einem Zug“ ein fesselndes und unterhaltsames Leseerlebnis, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Die Geschichte entfaltet sich in einem Zugabteil, wo sich die Wege des Protagonisten Eduard Brünhofer und der charmanten Catrin Meyr kreuzen. Eduard, ein ehemals gefeierter Bestsellerautor, wird von der Begegnung mit der lebhaften und geheimnisvollen Catrin überrascht. Ihre Interaktionen sind geprägt von Witz, Intelligenz und einer spürbaren Chemie, die die Seiten zum Leben erweckt.

Glattauer versteht es meisterhaft, die Dialoge lebendig und authentisch zu gestalten, sodass man das Gefühl hat, selbst Teil dieser faszinierenden Zugfahrt zu sein, die möglichst lang dauern soll. Die Kurzweiligkeit der Geschichte ist ein weiteres Highlight. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, da jeder Dialog und jede Wendung die Neugier weiter anheizt.

Selbst das unerwartete Ende beeindruckt. Glattauer bringt die Geschichte auf eine Weise zu einem Abschluss, die sowohl befriedigend als auch überraschend ist. Wer Glattauer z.B. aus „gut gegen Nordwind“ kennt, wird nicht enttäuscht werden.

"In einem Zug" ist ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Schmunzeln und Nachdenken anregt. Glattauer hat mit Eduard und Catrin zwei unvergessliche Figuren geschaffen, deren Geschichte man gerne verfolgt.

Ein absolutes Lesevergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Empfohlen von C.Kalff