Dieses Buch hat mich tief bewegt und aufgewühlt. Es ist einerseits sehr spannend, mitreißend und temporeich geschrieben, andererseits auch sehr traurig, emotional und schockierend.
Ich habe nicht gedacht, dass es solche ‚Zustände‘ noch in den 60ziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegeben hat. Es hat mich so berührt, da es eine – zwar fiktive Geschichte – aber durchaus reale Geschichte sein könnte.
Der Inhalt des Buches ist folgender:
Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen…
Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.
Auch hat mich das Buch wütend gemacht, denn es werden nur die ledigen Mütter an den Pranger gestellt, sie müssen furchtbar für ihr Fehlverhalten büßen. Die grausamen Taten gegenüber den Müttern und Kindern – egal ob von Ordensschwestern, Ärzten, Eltern oder Geistlichen – sind einfach unbegreiflich. Es ist ein Buch gegen das Vergessen und das Leid, das viele Frauen ertragen mussten. Es ist ein Denkmal für alle damals betroffenen Frauen und Kinder und Mahnung, diese Unmenschlichkeit nicht mehr zuzulassen.
Ein absolut lesenswertes Buch.
Empfohlen von J.Liegener